Basistheorem
stellt neben dem Sinnkriterium eine grundlegende Annahme des Logischen Empirismus dar und besagt, dass die Basis eines wissenschaftlichen Systems so gewählt werden muss, dass sich die undefinierten Grundbegriffe auf unmittelbar Aufweisbares, d.h. auf erlebnismäßig Gegebenes beziehen. Carnaps Werk Der logische Aufbau der Welt (1928) stellt einen Realisierungsversuch dieses B.s dar: Die Festlegung der Basis umfasst die Wahl der Grundelemente und der Grundrelationen: Als Grundelemente werden Elementarerlebnisse, d.h. eine unzerteilte Gesamtheit des im Augenblick Erlebten, gewählt, als Grundrelation des Systems die Relation der Ähnlichkeitserinnerung, d.h. die Ähnlichkeitsbeziehung zwischen einem Elementarerlebnis und einem anderen (einer bestimmten Stelle im Erlebnisstrom). Als Grundbegriff wird nur diese Grundrelation eingeführt und die Klasse der Elementarerlebnisse als der Bereich dieser Relation definiert. Carnap nennt sein System ein Konstitutionssystem der empirischen Begriffe, insofern alle Realbegriffe aus den Grundbegriffen konstitutiert werden.
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LIT:
- R. Carnap: Der logische Aufbau der Welt. Frankfurt/Berlin/Wien 1979.