Brahman
(sanskrit). Schon im Ṛgveda (Veden) tritt das Neutrum brahman auf, das etwa soviel wie »(magische) Formel« bedeutet. Eine konzeptionelle Erweiterung ins Kosmische erfährt der Begriff in den Brāhmaṇas, wo B. am Anfang der Schöpfung steht (Śatapatha-Brāhmaṇa 11.2.3.1.) oder mit dem Schöpfergott Prajāpati und dem All identifiziert wird (Aitareya-Brāhmaṇa 6.15.). Von diesem Standpunkt aus kommt es in den Upaniṣaden zu einer metaphysischen Ausdeutung. Dadurch wird B. zum »ens realissimum« (Taittirīya-U. 1.1.) überhöht (Maitrāyaṇa-U. 6.17.). Schließlich ist B. die Voraussetzung für alles Belebte: es ist Nahrung (anna), Leben (prāṇa), Geist (manas), Erkenntnis (vijñāna) und Wonne (änanda) (Taittirīya- U. 3.3.) und identisch mit dem innersten individuellen Wesen (Ātman, Bṛhadāratṇyaka-U. 3.5.1.). Im Vedānta wird das B. z.B. von Śaṇkara (Advaita) konsequent als letzter Urgrund des Seienden, als reines Erkennen, Wonne, als frei von Übel und kausalitäts- und leidlos beschrieben.
MD
LIT:
- S. P. Basu: The Concept of Brahman, its Origin and Development. Delhi 1986.