Advaita
(sanskrit, »Nicht-Zweiheit«), Bezeichnung der einflussreichsten Vedānta-Schule, die sich auf Śaṅkara (788–820 ?) zurückführt. Die Schule baut auf die alte Upaniṣaden-Vorstellung der Identität zwischen der letzten Realität, dem Absoluten (Brahman) und dem Ātman, der ewigen Substanz im Einzelwesen, auf. Die Vielheit der Welt ist nur eine Illusion, ein Produkt der illusionären Kraft, der Māyā, die durch das Unwissen (Avidyā) des erkennenden Subjekts entsteht. A. bietet, beeinflusst durch das Mahāyāna, eine niedere und eine höchste Wahrheit an; Erstere ist die der empirischen Entfaltung der Welt und die des ewigen Kreislaufs (Saṃsāra) der Seelenmonaden (Jīva); die eigentliche Erlösung wird jedoch nur erlangt in der intuitiven Erkenntnis der Einheit und der Identität mit dem unveränderlichen Brahman.
MD
LIT:
- P. Deussen: System des Vedānta. Leipzig 1883
- E. Deutsch/J. A. B. Buitenen: A Source Book of Advaita Vedānta. Honululu 1971
- P. Hacker: Die Schule Shankaras. Wiesbaden 1951
- K. H. Potter (Hg.): Encyclopaedia of Indian Philosophy. Bd. 4. Delhi 1981.