Assoziation,Assoziationstheorie
der Begriff taucht zuerst im Empirismus bei Locke auf, als Beziehung der Vorstellungen durch Gewöhnung. Hume gibt dazu die Faktoren Ähnlichkeit, Nachbarschaft und Ursache-Wirkungs-Beziehungen in Anlehnung an Aristoteles als Grund der A. an. – In der A.-Theorie wird A. als Verbindung von einfachen Vorstellungen zu komplexen Vorstellungen beschrieben. Die Wahrnehmung, die A. und deren Motivation werden dazu getrennt betrachtet. Da es jedoch ein »reines Registrieren« ebenso wenig gibt, wie die Trennung der Motivation von der A., ist die A. nach J. Piaget nur als Teilaspekt der Assimilation zu sehen (Äquilibration). So können z.B. die bedingten Reflexe nur durch ständige Bestätigung aufrechterhalten werden. – Die A.-Psychologie (auch Assoziationismus) versucht A.en im Sinne einer Verknüpfung seelischer Inhalte zu erklären, wobei alle geistigen Phänomene auf A.en zurückführbar sein sollen. Besonderes Gewicht wird hier auf die Erklärung des Zustandekommens von A.en gelegt. In der Psychoanalyse wird die Methode der »freien A.« angewendet, um unbewusste psychische Zusammenhänge therapeutisch greifbar zu machen.
JSC
LIT:
- R. L. Fetz: Struktur und Genese. Bern/Stuttgart 1988. S. 5660.