Folk psychology
seit Ende der 70er Jahre in der analytischen Philosophie des Geistes gängiger Begriff. Alternativ findet auch »commonsense psychology« Verwendung. Zu übersetzen sind beide Ausdrücke mit »Alltagspsychologie«, womit zunächst die Vorstellungen über die Natur des Geistes bezeichnet werden, die dem alltäglichen Sprachgebrauch zugrunde liegen. Der Begriff wurde in seiner Anwendung allerdings wesentlich erweitert und dient oftmals zur Kennzeichnung jedweder Theorie des Geistes, die genuin mentale Entitäten postuliert. »F. p.« bezeichnet also in diesen Fällen letztlich jede nicht-eliminative Theorie (Elimination) des Geistes in der Philosophiegeschichte. Insbesondere der Terminus »F. p.« wird hierbei von den Vertretern einer eliminativen Position in Analogie zu »folk physics« mit eindeutig pejorativer Tendenz verwendet. Er soll in diesem Sinne eine Theorie bezeichnen, die in ähnlicher Weise im Laufe des wissenschaftlichen Fortschritts obsolet wird wie die »Alltagsphysik« vergangener Jahrhunderte.
MBI
LIT:
- R. J. Bogdan (Hg.): Mind and Common Sense. Philosophical Essays on Commonsense Psychology. Cambridge 1991
- J. D. Greenwood (Hg.): The Future of Folk Psychology. Intentionality and Cognitive Science. Cambridge 1991.