Theismus
in der Aufklärung geprägter Begriff, der in einer weiter gefassten Lesart zunächst nur die Annahme das Daseins Gottes bejaht. Enger gefasst unterscheidet er sich z.B. vom Deismus dadurch, das sein Gottesbegriff den eines vernünftigen und freien Wesens in sich schließt. Kant (KrV, B 659 f.) kennzeichnet als Th. die Position, die einen Welturheber, nicht nur eine Weltursache unbestimmter und unbestimmbarer Art kennt. Noch spezifischer beziehen (v. a. christliche) Autoren Th. auf eine Auffassung von Gott als einem personalen, freiem Wesen, dessen Vorsehung in das Weltgeschehen eingreift. Dies schließt ein, dass es nur einen Gott gibt (Monotheismus), nicht mehrere (Polytheismus), auch nicht unter Hervorhebung (durch Verehrung) eines besonderen aus ihnen (Henotheismus). Polytheistisch ist eine Konkurrenz von Göttern denkbar, die nicht alle gut oder dem Menschen wohlgesonnen sein müssen. Dieser Th. behauptet ferner die Transzendenz Gottes, d.h. Gott ist nicht Teil der Welt oder mit ihr wesenseins (Pantheismus).
PK