Unverborgenheit/Verborgenheit
Heidegger deutet das griechische Wort aletheia, das gewöhnlich mit Wahrheit übersetzt wird, als U. Er geht hierbei zum einen von der Etymologie dieses Wortes aus, andererseits vom Verständnis der Vorsokratiker, die aletheia als den Charakter des Seienden erfuhren, als dessen U. – Die U. des Seienden fasst Heidegger dabei als Voraussetzung von Wahrheit im Sinne der Adäquationstheorie. Die U. eines einzelnen Seienden ist jedoch unauflöslich mit der V. des Seienden im Ganzen (Welt) verbunden. Denn das Seiende im Ganzen, in das wir durch die Befindlichkeit der Stimmung eingelassen sind, ermöglicht zwar erst unser Verhalten zu einzelnem Seienden, verbirgt sich dadurch aber gerade selbst. Diese V. ist selbst darüber hinaus vergessen. So waltet eine doppelte V. Das Verhältnis von U. und V. wurzelt nach Heidegger wiederum in einer ursprünglicheren U., der U. des Seins in der Lichtung.
BA
LIT:
- M. Heidegger: Vom Wesen der Wahrheit. Frankfurt 1986
- Ekkehard Frntzki: Die Kehre. Heideggers Schrift Vom Wesen der Wahrheit. Pfaffenweiler 1987.