Entschlossenheit
bezeugt nach Heidegger das eigentliche Ganzseinkönnen des Daseins, dessen Grundstruktur durch die Sorge als ein »Sich-vorwegschon-sein-in (der Welt) als Sein-bei (innerweltlich) begegnendem Seienden« (Sein und Zeit, § 50) zusammengefasst wird. Als äußerste und unüberholbare Seinsmöglichkeit – nicht als einfache empirische Tatsache – fordert der Tod das Dasein heraus, sich selbst als solches zu gewinnen oder zu verlieren. Die Möglichkeit des Eigentlichseins – die Freiheit zum Tode – bestätigt sich durch das Phänomen des Gewissens: Dieses ruft das Dasein aus der Anonymität des Man mitsamt dessen Ausweichen vor dem Tode und Verfallen ans nicht-daseinsmäßige Seiende zur Übernahme des eigenen Schuldigseins bzw. der eigenen Nichtigkeit; denn das Dasein hat sich selbst nicht hervorgebracht, sondern befindet sich als ein Geworfenes in seiner Welt und hat sich diese Geworfenheit zu eigen zu machen: Das entschlossene Dasein versteht sich selbst als ganzes aufgrund seiner wesentlichen Endlichkeit. Noch in den späteren Beiträgen zur Philosophie bedeutet E. für Heidegger einen ausgezeichneten Modus der Erschlossenheit des Daseins, nun aber im Sinne eines entscheidenden Sprungs in die anfängliche Öffnung des Seins (Gesamtausgabe Bd. 65, S. 87).
JOP
LIT:
- T. Rentsch: Martin Heidegger. Das Sein und der Tod. Mnchen 1989.