Einzelne,der
in spezifischer Bedeutung bei Kierkegaard, dessen »Kategorie des E.n« sich gegen das philosophische und gesellschaftliche Verschwinden des konkreten Individuums im System des reinen Denkens (Hegel) und in der Vorherrschaft der Masse richtet. Dem setzt Kierkegaard die Selbstverantwortlichkeit des E.n entgegen, der für sich selbst und sein Handeln ethisch einzustehen hat. Den Hintergrund bildet sein Verständnis von Christentum. Vor Gott muss sich der E. als E.r rechtfertigen, nicht als Masse. Auch die Entscheidung für den Glauben kann nicht allgemein verordnet werden (Staatskirche), sondern muss von jedem selbst getroffen werden, in leidenschaftlicher Aneignung oder Verwerfung. Bei Jaspers steht der E. ebenfalls im Gegensatz zur Masse, durch die er in seinem Selbstsein bedroht ist. Der E. befindet sich in einem spannungsvollen Verhältnis zur Gemeinschaft, weil der Mensch als soziales Wesen auf diese hin angelegt ist, zugleich aber in ihr er selbst bleiben soll.
FPB
LIT:
- M. Buber: Die Frage an den Einzelnen. In: Werke 1. Mnchen/Heidelberg 1962. S. 215265
- S. Kierkegaard: Die Schriften ber sich selbst (Ges. Werke 33. Abtlg.). Dsseldorf/Kln 1951.