Illusion
eine I. findet statt, wenn etwas anders erscheint, als es ist. Die I. unterscheidet sich demnach von der Halluzination, die überhaupt keinen Bezugsgegenstand hat. Findet die I. in der Wahrnehmung statt, so spricht man auch von einer Sinnestäuschung. Kennzeichnend für die I. ist, dass sie sich durch die Tatsache, dass sie als solche erkannt wird, nicht beheben lässt. Die Möglichkeit der I. wird in der Erkenntnistheorie verwendet, um die Unterscheidung zwischen Erscheinung und Realität zu begründen. Darauf stützt sich das Argument, wonach uns nicht die Sachen selbst, sondern nur Erscheinungen davon gegeben sind. In der Ästhetik geht der Begriff auf Platons Behauptung zurück, dass die Betrachtung eines Kunstwerkes eine I. erzeugt. Die ästhetische I. wird allerdings der schlichten Sinnestäuschung entgegengesetzt, da die ästhetische Erfahrung gerade im Wissen um die Irrealität des Dargestellten entsteht.
GSO
LIT:
- E. H. Gombrich: Kunst und Illusion. Kln 1967
- P. M. S. Hacker: Appearance and Reality. Oxford 1987.