Kerygma
in der Patristik allgemein als religiöse Verkündigung bzw. Proklamation verstanden. Von J. M. Semler als Verkündigung von Lehre, Tod und Auferstehung Jesu Christi definiert, sollte das K. als fasslichere und einfachere Form der Dogmengeschichte und der christlichen Lehre gelten, allgemeinverständlich werden und das Zentrum des Christentums ausmachen. In der dialektischen und kerygmatischen Theologie von R. Bultmann wird das K. durch die formgeschichtliche Interpretation des NT freigelegt und bringt damit den Hörer zum Glauben als existentiale Entscheidung (Entmythologisierung). In diesem letzten Sinne bedeutet K. soviel wie Anspruch, Aufforderung, die in der Imperativform von der Verkündigung des präsenten Heilsgeschehens zum Ausdruck kommt.
MBO
LIT:
- R. Bultmann: Theologie des NT. Tbingen 81980
- H. Ott: Kerygma. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. Bd. 3. Tbingen 1959. Sp. 1251 ff.