Unwissenheit,Prinzip der vernünftigen
In der sprachanalytischen Diskussion über die Theorie der Bedeutung bzw. Theorie der Referenz formuliert Putnam neben dem Prinzip des Vertrauensvorschusses als zweites das Prinzip der vernünftigen U. Es besagt, dass ein Sprecher ein Wort »besitzen« kann im Sinn der gewöhnlichen Fähigkeit, es im Gespräch zu gebrauchen, ohne den Mechanismus der Referenz dieses Terminus explizit oder auch nur implizit zu kennen. Dieses Prinzip stellt gleichzeitig eine Kritik an Russells Modifikation der Referenztheorie durch die Theorie der Kennzeichnung dar, da nach Putnams Meinung der Gebrauch eines Wortes wie z.B. »Gold« zwar ein implizites Wissen voraussetzt, aber nicht ein Wissen der Art, dass man Kriterien dafür angeben könnte, dass etwas Gold ist, und ohne überhaupt eine klare Vorstellung davon zu haben, wie das Wort »Gold« mit etwas verbunden ist, was immer das sein mag. Kennzeichnung.
PP
LIT:
- H. Putnam: Sprache und Wirklichkeit. In: Von einem realistischen Standpunkt. Reinbek 1993. S. 59.