Eine,das
tritt bei Plotin in Anlehnung an die pythagoreisch-platonische Zahlenlehre als Erstes schlechthin im Sinne des mit sich beziehungslos Identischen an die Stelle des ursprünglichen Wirklichkeitsgrundes und geht den aus ihm heraustretenden zweiten und dritten Hypostasen, dem Geist und der Seele, voraus. Das jegliche Vielheit transzendierende E. ist »von Allem verschieden« und somit »Nichts«, dennoch »Prinzip« jedes Einzelnen und damit der Vielheit selbst (Enneaden III 8, 9). Demgemäß erweist sich die absolute Differenz des E.n als seine konstitutive Immanenz in Allem. Über jedes Denken und Sein erhaben, besteht das E. in der reinen Freiheit als Causa sui, da es autark ist (Enneaden VI 8, 14). Die prinzipielle Unaussagbarkeit des E.n als solchen, das seine Vollkommenheit durch seine Bestimmung als Etwas verlöre, ist grundlegend für die Negative Theologie, ebenfalls für die durch Aphairesis erstrebte Ekstase. – Während Thomas von Aquin das E. als Ungeteiltes zu den Transzendentalien zählt (De veritate 1, 1), begreift Eckhart unter diesem exklusiv die Gottheit als Negation der Negation (Deutsche Werke I, 363). Diesen Begriff präzisiert Cusanus als die Coincidentia oppositorum, ferner als reine Negation und letztlich als das Nicht-Andere, das dem Nicht-Einen sowohl entgegengesetzt als auch nicht entgegengesetzt ist (De docta ignorantia I, 2; De coniecturis I, 8; De non aliud IV).
OFS
LIT:
- W. Beierwaltes: Denken des Einen. Frankfurt 1985.