Ontologie,Typen der
O. als »Lehre vom Sein« tritt in der Geschichte der Philosophie in zweierlei Gestalten auf: Diejenige, die schon bei Aristoteles und später bei Kant zur Geltung kommt, fordert eine Verständigung darüber ein, was die allgemeinsten Begriffe (oder Kategorien) sind, durch die das, was ist, bestimmt ist. Dieser Typ von O. ist gleichzusetzen mit der Kategorienlehre, d.h. der Analyse und der Theorie von Begriffen. Fragen nach dem ontologischen Status von Begriffen können auf dieser Ebene nicht gestellt werden. Der zweite (auch auf Aristoteles zurückreichende) Typ von O. rückt die Klärung der Frage, was es gibt, in den Vordergrund: z.B. ob es verschiedene Seinsweisen gibt, ob es außer Einzeldingen auch noch andere Arten von Gegenständen gibt, ob es ontologisch selbständige Entitäten gibt. Hinsichtlich dieser Fragen lassen sich wiederum zwei ontologische Modelle unterscheiden: Als monistische O. bezeichnet man jene Position, die nur eine einzige Entität oder eine einzige Art von Entitäten als selbständig existierend annimmt, als pluralistische O. jene Auffassung, die mehr als eine einzige Entität zulässt (bspw. James: Pragmatism and other Essays). Die monistischen Positionen innerhalb der O. lassen sich wiederum untereinander unterscheiden nach der Art von Entität, die sie jeweils als den einzig realen, d.h. im ontologischen Sinne wirklichen Sachverhalt anerkennen. Repräsentativ für einen substanzontologischen Monismus steht Spinoza, der einzig die Substanz als realen Sachverhalt identifiziert. Demgegenüber postuliert Hegels begriffsontologischer (oder subjektivitätsontologischer) Monismus, dass die zentrale ontologische Aufgabe nur im Rahmen einer Theorie des Begriffs zu leisten ist. Die durch die Theorie des Begriffs geforderten Bestimmungen zeigen an, was »in Wahrheit« ist.
PP