Starrer Designator
(engl. rigid designator), auch starrer Bezeichnungsausdruck, ein von Kripke im Zuge der sprachanalytischen Diskussion über Eigennamen und Kennzeichnungen eingeführter Terminus. Er vertritt die These, dass wir die Eigennamen wie starre Bezeichnungsausdrücke verwenden, d.h. sie denselben Gegenstand in allen möglichen Welten oder kontrafaktischen Situationen bezeichnen. Während der Kennzeichnungstheorie zufolge der Träger eines Eigennamens derjenige Gegenstand ist, der als einziger die Kennzeichung oder die Mehrzahl aus einem Bündel von Kennzeichnungen erfüllt, die wir mit dem Namen verbinden, vertritt Kripke die These, dass ein Gegenstand auch dann Träger eines Namens bleibt, wenn die Kennzeichnungen, die wir mit dem Namen verbinden, sich als falsch erweisen (z.B. wenn Kolumbus, mit dessen Namen sich die Kennzeichnung »der Entdecker Amerikas« verbindet, nur irrtümlich als Entdecker vermeint worden wäre). Kripke vertritt die Theorie, dass wir jeden Namen mit der Intention verwenden, wie er in einer Kommunikationskette einer Sprachgemeinschaft verwendet und uns übermittelt wird. Namentheorie, Beschreibung, definite.
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LIT:
- S.A. Kripke: Sprecher-Referenz und semantische Referenz. In: U. Wolf (Hg.): Eigennamen. Dokumentation einer Kontroverse. Frankfurt 1985. S. 208 ff
- Ders.: Name und Notwendigkeit. Frankfurt 1981.