Verworren
(lat. confusa), nach Leibniz das klar (clare) Erkannte, wenn es nicht möglich ist, die Merkmale einzeln aufzuzählen, die zur Unterscheidung einer Sache von einer anderen ausreichen, anderenfalls wäre das klar Erkannte deutlich (distincta). Von dieser Art sind die Ideen der sinnlichen Qualitäten wie die der Farben, Gerüche, Geschmäcke usw. Wir erkennen diese zwar klar, d.h. wir können sie voneinander unterscheiden; sie sind also nicht dunkel (obscura). Aber dies geschieht nur durch ein einfaches Zeugnis der Sinne und nicht durch angebbare Merkmale. »Daher können wir weder einem Blinden erklären, was das Rote ist, noch anderen etwas Derartiges klarmachen, wenn wir sie nicht vor die gegenwärtige Sache führen und bewirken, dass sie dasselbe sehen, riechen oder schmecken, oder wenn wir sie nicht wenigstens an eine frühere ähnliche Perzeption erinnern« (Ausgabe Gerhardt, IV 422). Leibniz spricht in diesem Zusammenhang auch von einem »Ich weiß nicht was« (»nescio quid«, ebd. 423).
WS
LIT:
- W. Schler: Leibniz Auffassung des menschlichen Verstandes (intellectus). Berlin 1992.