Autorität
(lat. auctoritas: Ansehen, Einfluss, Geltung, Machtvollkommenheit, Vorbild, Würde), Ansehen oder Geltung von Personen oder überpersönlichen und unpersönlichen Wertträgern (Gruppen, Bräuchen, Institutionen etc.) in den Augen anderer Personen oder Gruppen. Die Geltung liegt begründet im hohen sozialen Rang oder in einer starken und wirksamen Wertüberlegenheit, die sozialen Einfluss auf die Gruppenmitglieder gewinnt. – Nach Adorno ist die autoritäre Einstellung charakteristisch für Personen, deren Wesen dem »autoritären Syndrom« entspricht. Diese Menschen sind zur Übernahme totalitärer (faschistischer) Ideologien prädestiniert und neigen zu Anti-Minoritäts-Haltungen. In den Studien über Autorität und Familie konstatieren Horkheimer, Fromm und Marcuse die wachsende Irrationalität der bestehenden Gesellschaftsordnung und den damit einhergehenden Niedergang rationaler A., welche als einzig legitime angesehen wird. Autoritärer Charakter
DHB
LIT:
- M. Horkheimer: Studien ber Autoritt und Familie. Paris 1936
- Th. W. Adorno: The Authoritarian Personality (zus. mit E. Frenkel-Brunswik, D. J. Levinson u. N. Sanford). New York 1950 (dt. Studien zum autoritren Charakter. Frankfurt 1973).