Erlösung
in der Religion die Befreiung des Menschen aus dem Unheil der bestehenden Wirklichkeit. Hinduismus (Mokṣa), Buddhismus (Nirvāṇa) und Christentum unterscheiden sich erheblich in den Voraussetzungen einer E.: Als Grund des Unheils wird im Christentum eine Urschuld (Erbsünde) angenommen, in den indischen Religionen eine leidbringende Verhaftung an eine Scheinrealität und ein Kreislauf von Wiedergeburten (Saṃsāra). Im Christentum ist E. nur möglich wegen des gnadenhaften Eingreifens des personalen Gottes zugunsten des Menschen durch Inkarnation, Tod und Auferstehung Christi, im indischen Denken kann der Mensch von sich aus durch rechte Läuterung seines Bewusstseins zur E. kommen. Gemeinsam ist der Ausschluss einer innerweltlichen Möglichkeit der E., d.h. es bedarf eines entscheidenden Wandels, der nicht auf einer stetigen immanenten Verbesserung der Zustände von Mensch und Welt basiert.
PK
LIT:
- J. Hick: An Interpretation of Religion. London 1989.