Modus
benennt die Art und Weise, wie ein Gegenstand bestimmt ist: (a) physische Modi i.S. von Seinsbestimmungen, z.B. Bestimmungen der Substanz oder Akzidenz. Locke unterscheidet z.B. die attributive Verwendung der (komplexen) Ideen von den substantiell oder relational verwendeten; (b) logische Modi, die sich auf Denken und Sprechen beziehen – sie lassen sich unterscheiden in alethische Modi: kennzeichnen die spezifische Art, in der Aussagen wahr oder falsch sind, wie »notwendig wahr«, »möglicherweise wahr« oder »zufällig wahr« (Modalität); epistemische Modi: kennzeichnen Formen des Wissens, wie Begriffe des Verifizierten (das, wovon man weiß, dass es wahr ist), des Unentschiedenen und des Falsifizierten (das, wovon man weiß, dass es falsch ist); deontische Modi: kennzeichnen Formen des Sollens, wie Begriffe des Gebotenen (das, was wir tun sollen), des Erlaubten (das, was wir tun dürfen) und des Verbotenen (das, was wir nicht tun dürfen); existentielle Modi: kennzeichnen Formen der Existenz, wie der Begriff der Allheit, der Existenz(behauptung) und der Leere (von Klassen); (c) die gültigen Formen des Schließens, die Modi der Syllogistik (Syllogismus). – In der ma. Sprachphilosophie (Modisten) richtet sich die Frage nach dem Zusammenhang von Sprache und Welt auf das Verhältnis zwischen den Dingen, deren mentalen Repräsentationen und den Wörtern, die diese Repräsentationen bezeichnen. In der Lehre von den modi significandi werden diese Beziehungen erörtert. Mit Hilfe der Grammatik kann der Satzmodus differenziert werden, ob er indikativischen (»er geht«) oder konditionalen (»wenn er geht«) oder imperativischen (»geh«) Charakter hat. Mit Hilfe der grammatischen Unterscheidung kann der in einer Sprechhandlung geäußerte Satz eindeutig nach seinen kommunikativen Absichten bestimmt werden, z.B. ob die Aussage nur als Feststellung oder als Bedingung oder als Aufforderung zu verstehen ist.
PP